Markus Rosenfelder

Impulse für den Glauben - neunter Teil - II

Buchcover Und mittendrin leben wir (Foto: Markus Zogg)

Die Natur ist erwacht und es ist wieder wärmer geworden. Die Tage sind länger. Es gibt mehr Sonnenlicht und die Temperaturen steigen. Die Blumen blühen. Die Sträucher und Bäume sind grün geworden. Die Vögel sind zurückgekehrt. Unzählige Jungtiere kommen zur Welt. Und wir Menschen sind wieder aktiver geworden. Wir geniessen mehr Zeit im Freien und nehmen bewusster wahr, wie schön die Natur ist.
In den nächsten Wochen und Monaten beschäftigen wir uns mit dem Buch von Dave Bookless:

„Und mittendrin leben wir – Gott, die Ökologie und Du“ (ISBN 978-3-03848-043-3)

Die Schöpfung ruft (1)

Der Bericht, den wir in 1. Mose 1 und 2 finden, ist von Gott inspiriert, aber es gab bis zum Ende der ersten Szene keine menschlichen Zeugen dafür. Es ist eine Geschichte, die viele von uns kennen. Doch oftmals konzentrieren wir uns nur auf bestimmte Aspekte und verpassen so das Gesamtbild. Die Streitigkeiten zwischen den Vertretern der Evolutionstheorie und den Verfechtern der Schöpfungslehre spaltet die Christenheit seit vielen Jahren. Sie lenkt ab vom Wesentlichen. Es geht nicht um die Frage: «Wie sind wir auf diese Erde gekommen?», sondern: «Wieso sind wir auf dieser Erde?». Es ist nicht wichtig, wie Gott die Welt erschaffen hat, sondern warum er sie erschaffen hat.

Was können wir lernen, wenn wir die Schöpfung anschauen?
Was können über die Beziehung der Schöpfung zu Gott und zur Menschheit lernen?
Was können wir über das Menschsein lernen und über unsere Rolle innerhalb der Schöpfung?

Das sind die Fragen, die wichtig werden, wenn wir unseren Fokus auf das «WARUM» und «WIESO» richten.

Gott ist grösser als die Schöpfung und offenbart sich in ihr
Wenn man den biblischen Schöpfungsbericht mit anderen Berichten vergleicht, wird sofort ein Unterschied besonders deutlich: Gott erschafft aus dem Nichts heraus. Bevor die Schöpfung entstand, gab es weder einen kosmischen Brei, noch gab es Licht oder irgendeine fremdartige Lebensform. Es gab nur Gott. Deswegen unterscheidet sich Gott vom erschaffenen Universum. Er ist viel grösser. Die Schöpfung erzählt von Gottes Einzigartigkeit und Andersartigkeit. Aus diesem Grund ist auch die weitverbreitete Bezeichnung «Mutter Erde» oder «Mutter Natur» irreführend. Sie verwechselt das Geschöpf mit dem Schöpfer.

Gott ist wie ein grosser Künstler, und die Welt ist seine Leinwand. Wir können Gottes Werk anschauen und etwas über den Charakter und die Persönlichkeit des Künstlers erfahren.

Im Römer 1,20 lesen wir Folgendes:
«Seit der Erschaffung der Welt sind seine Werke ein sichtbarer Hinweis auf ihn, den unsichtbaren Gott, auf seine ewige Macht und sein göttliches Wesen. Die Menschen haben also keine Entschuldigung.»

Seine ewige Kraft wird in den Kräften des Universums erfahrbar, in der Leuchtkraft eines jeden Sterns. Gottes Liebe zum Detail erkennt man an jedem fein verwobenen Spinnennetz, an der unendlich vielen verschiedenen Mustern einer Schneeflocke oder an den Farben eines Waldes im Herbst. Gott ist ein Gott der Schönheit und der Ordnung sowie ein Gott der Macht. Die verschiedenen Systeme unseres Planeten sind erstaunlich fein aufeinander abgestimmt. Von der Art und Weise, wie sich die verschiedenen Gase innerhalb der Atmosphäre gegenseitig ausgleichen und somit die optimalen Lebensbedingungen schaffen, bis hin zu den Millionen mikroskopisch kleiner Geschöpfe, die den Erdboden fruchtbar machen. In der Ökologie geht es um die grosse Bedeutung dieser Verbindungen. Pflanzen, Tiere, die menschliche Gesellschaft und vieles mehr sind voneinander abhängig und stehen in Beziehung zueinander.

Reflexionsfrage:
Stimmen wir damit überein, dass wir unsere Beziehung zu unserem Planeten falsch verstanden haben? Welche Beweise können wir dafür finden?


Wir sind gerne bereit für Seelsorgegespräche. Melden Sie sich bei Pfarrer Alexander Lücke
oder Sozialdiakon Markus Zogg.
Bereitgestellt: 15.05.2025