Die Kraft der Auferstehung
Als die Welt zuschaute, wie Jesus am Kreuz starb, sah sie nur Schwäche und Niederlage. Dann geschah die kraftvolle Auferstehung, die in Freiheit mündete. Im Galaterbrief 3,13 schreibt Paulus: «Christus nun hat uns vom Fluch des Gesetzes losgekauft, indem er an unserer Stelle den Fluch getragen hat.» Diese Freiheit ist vergleichbar mit zwei Illustrationen:
- Jemand begeht ein Verbrechen und büsst eine zweijährige Gefängnisstrafe. Danach geht das Gefängnistor auf und die Person ist wieder frei. Die «Schulden» gegenüber der Gesellschaft sind voll bezahlt.
- Nach einem Einkauf möchte jemand das Warenhaus verlassen. Beim Ausgang wird er kontrolliert. Er zeigt die Kaufquittung und wird durchgelassen. Die «Schulden» gegenüber dem Warenhaus sind voll bezahlt.
Durch die Auferstehung Jesu hat Gott auf die Geschichte und auf unser Leben den Stempel «bezahlt» gedrückt. Weil die Auferstehung uns frei macht von Schuld und Verdammnis, macht sie uns auch frei von der Angst vor dem Tod (Hebräerbrief 2,14-15). Wir müssen nach wie vor den körperlichen Tod erleiden, aber dieser Tod kann uns nicht mehr von Gott und seiner Welt der Liebe trennen. Am Ende der Zeiten wird Gott alles Leiden, alles Böse, alles Kranke und sogar den Tod vernichten. Im Römerbrief 8,1 schreibt Paulus: «Für die, die mit Jesus Christus verbunden sind, gibt es keine Verurteilung mehr.» Die Erlösung ist kein mechanischer Prozess, der auf Verdienste ausgerichtet ist. Es ist auch kein «Tugend-Bankkonto», in das wir durch unsere guten Taten «Geld» einzahlen. Unsere Rechtfertigung geschieht aus Glauben und nicht aus Werken. So bedeutet die Auferstehung Christi für uns auch, dass wir eine lebendige, liebende Gemeinschaft mit einem lebendigen Herrn haben können. Und Christus steht für uns sogar als Fürsprecher vor Gott, dem Vater, ein, sodass unsere Bitten um Vergebung immer erhört werden.
Impulse für den Glauben - dritter Teil - V
Die „Impulse für den Glauben“ erscheinen wöchentlich am Donnerstag.
Wir sind gerne bereit für Seelsorgegespräche. Melden Sie sich bei Pfarrer Alexander Lücke
oder Sozialdiakon Markus Zogg.