Impulse für den Glauben - zweiter Teil - XXI

Als Grundlage dient das Buch von Martin Schleske:
«DER KLANG: Vom unerhörten Sinn des Lebens»
Der verschlossene Klang
Vom Glauben an einen liebenden und darum leidenden Gott

Ein Geigenbauer hat nicht nur die Aufgabe, eigene Instrumente zu bauen, sondern ebenso, sich um deren Klang zu kümmern. In einem Weisheitswort heisst es, Gott habe zwei Herzkammern, eine äussere und eine innere. In der Inneren verberge er seinen Schmerz und sein Weinen. Manchmal erlaubt uns Gott einen Blick in das Innere, in sein leidendes Herz.
Jesus erzählt ein Gleichnis von einem Bauern, der gutes Weizensaatgut auf sein Feld gestreut hat (vgl. Mt. 13,24-30). Doch es kann auch Unkraut wachsen, ohne dass der Bauer etwas daran zu ändern vermag.
In unserer Welt kommt zunehmend Unkraut zum Vorschein. Unsere Möglichkeiten, etwas dagegen zu unternehmen, sind begrenzt. Nichtsdestotrotz sind wir dazu berufen, «Weizen» hervorzubringen: Bedürftige stärken, Schwache aufrichten, Geknickte nicht brechen und Glimmende nicht auslöschen, sondern durch Liebe ermutigen und zu neuem Leben entfachen.
Das Feld unserer menschlichen Berufung ist unser «Herz», durch das der «Klang» unseres Menschseins hindurchstrahlt. Das «Herz» ist auch der innere Ort, an dem der Mensch dem Reden und Handeln Gottes begegnen oder ausweichen kann. Damit sich unser «Instrument» nicht verstimmt, braucht es regelmässig eine «Klangeinstellung». Gott leidet an unserem Verhalten, das wir uns erlauben, und den Verhältnissen, in denen wir leben.
Das Gebot, um das sich alles drehen sollte, ist die Liebe:
«Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.» (1. Korinterbrief 13,4-7).

Fragen zur Reflektion:
  • Wo wächst bei mir im Leben «Unkraut»?
  • In welchen Situationen begünstige ich mit meine Verhalten und meinen Worten das Hervorspriessen von «Unkraut» bei anderen Menschen?
  • Ist mein «Instrument», mein Herz, so gestimmt, dass es dem Reden und Handeln Gottes begegnen kann?

Wie steht es bei mir um die Liebe zu meinem Nächsten?



Impulse für den Glauben - zweiter Teil - XXI

Die „Impulse für den Glauben“ erscheinen wöchentlich am Donnerstag.

Wir sind gerne bereit für Seelsorgegespräche. Melden Sie sich bei Pfarrer Alexander Lücke
oder Sozialdiakon Markus Zogg.

Bereitgestellt: 06.04.2023    
 
aktualisiert mit kirchenweb.ch