Die Geschichte des Verlorenen Sohnes ist zu finden im Lukas-Evangelium Kp. 15, 11-32
Eine der grössten Herausforderungen des inneren Lebens ist das Annehmen von Gottes Vergebung. In uns Menschen steckt etwas, das uns an unseren Sünden festhalten lässt; es hält uns davon ab, Gott unsere Vergangenheit tilgen und uns einen völlig neuen Anfang gewähren zu lassen. Während Gott die volle Würde meiner Kindschaft wiederherstellen möchte, bestehe ich darauf, dass ich mich mit der Rolle des Tagelöhners begnüge. Vergebung annehmen heisst, Gott in meinem Leben alles Heilen, Wiederherstellen und Erneuern vollbringen zu lassen. Solange ich auch nur einen Teil davon selbst machen will, komme ich nicht weiter als zu Teillösungen und bleibe somit ein Tagelöhner. Als Tagelöhner kann ich Abstand halten, mich ärgern, streiken, weglaufen oder mich über die Bezahlung beschweren. Als Kind Gottes hingegen muss ich Anspruch auf meine ganze Würde erheben und mich darauf vorbereiten, wie der Vater zu werden. Kind werden heisst auch, dass ich die Seligpreisungen lebe. Aus dem Matthäusevangelium Kapitel 5 Vers 1 lesen wir: „Als Jesus die Menschenmenge sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, seine Jünger versammelten sich um ihn, und der begann sie zu lehren…“ Danach folgen die bekannten Worte Jesu:
„Glücklich zu preisen sind die, die arm sind vor Gott…“
„Glücklich zu preisen sind die, die trauern…“
„Glücklich zu preisen sind die Sanftmütigen…“
„Glücklich zu preisen sind die Barmherzigen…“
„Glücklich zu preisen sind die, die ein reines Herz haben…“
„Glücklich zu preisen sind die, die Frieden stiften…“
„Glücklich zu preisen sind die, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden…“
- Ich ermutige alle, das ganze Kapitel 5 aus dem Matthäus-Evangelium zu lesen.
- Wie lebe ich die Seligpreisungen? Welche davon spricht mich am meisten an? Welche setze ich in meinem Leben um? Bei welchen fällt mir die Umsetzung noch schwer? Weshalb?
- Wie sieht es bei mir aus: Fällt es mir leicht Gottes Vergebung anzunehmen? Was tue ich, damit mir das gelingt?
- Würde ich mich als Kind Gottes bezeichnen und weiss mich voll und ganz abhängig von Gott? Oder bin ich eher der Typ „Tagelöhner“, der überzeugt ist, es auch selber schaffen zu können?
- Welchen Tipp kann ich anderen weitergeben?
Markus Zogg, Sozialdiakon
Impulse für den Glauben - X