Die Geschichte des Verlorenen Sohnes ist zu finden im Lukas-Evangelium Kp. 15, 11-32
Henri Nouwen sah sich selber im Gemälde als den jüngeren Sohn. Als er von einem Freund darauf angesprochen wurde, dass er wohl auch der ältere Sohn sei, brachte ihn das ins Grübeln. Auf einmal sah er sich in einem ganz neuen Licht. Er sah seine Eifersucht, seine Verärgerung, seine Empfindlichkeit, Dickköpfigkeit und Störrigkeit, seine Selbstgerechtigkeit. Er sah, wie oft er in Klagen und Selbstmitleid verfiel und wie sehr sein Denken und Fühlen von Verbitterung durchzogen war.
Henri Nouwen hatte in der „Arche“, der sozialen Institution für Behinderte, wo er tätig war, eine Arbeitskollegin namens Sue. Sie hatte ihm auf seinem Weg zu wahrer innerer Freiheit sehr geholfen. Sue sagte: „Ob du nun der jüngere Sohn oder der ältere Sohn bist, du musst dir im Klaren sein, dass deine Berufung darin besteht, wie der Vater zu werden.“ Diese Worte trafen ihn wie ein Blitzstrahl. Sue sprach weiter: „Dein ganzes Leben lang suchst du nach Freunden…“
- Wie gehe ich damit um, wenn mir ein vertrauter Mensch etwas über mich sagt, dass ich selber nicht so an mir wahrnehme? Bin ich bereit hinzuhören und es ernst zu nehmen?
- Kenne ich in meinem eigenen Leben Gefühle von Eifersucht, Verärgerung, Selbstmitleid, Selbstgerechtigkeit und Verbitterung?
- Der Apostel Paulus schreibt im Brief an die Galater von den „Früchten“, die der Geist Gottes in unserem Leben bewirken möchte und die uns näher zu Gott und zu den Menschen bringen. Ich ermutige Sie, das ganze Kapitel 5 im Galaterbrief zu lesen.
- Was ist innere Freiheit? Kenne ich das Gefühl von innerer Freiheit?
- Was ist eine Berufung? Was ist meine Berufung?
- Habe oder hatte ich Freunde in meinem Leben? Was bedeuten oder bedeuteten mir diese Freundschaften? Was ist eine gute Freundschaft?
Markus Zogg, Sozialdiakon
Impulse für den Glauben - IV