Die Geschichte des Verlorenen Sohnes ist zu finden im Lukas-Evangelium Kp. 15, 11-32
Henri Nouwen wollte seine geistliche Reise immer ein Stück weit unter Kontrolle behalten und ihr Ergebnis zumindest teilweise voraussagen können. Daher war es für ihn sehr herausfordernd, die sichere Warte des Beobachters aufzugeben und ein verwundbarer zurückkehrender Sohn zu werden. Er wusste, dass er das grosse Gebot der Liebe nie würde leben können, ohne sich bedingungslos und vorbehaltlos lieben zu lassen.
Henri Nouwen schreibt: „Es ist der Ort in mir, den Gott zur Wohnung erwählt hat… Es ist der Ort, wo ich die Freude und den Frieden kosten kann, die nicht von dieser Welt sind.“ Er wusste, dass dieser Ort schon immer da war und eine Gnadenquelle ist. Aber mit seinen Gedanken, Gefühlen und Leidenschaften war er von diesem Ort entfernt. Für ihn war klar, dass der Weg dorthin über das Gebet, über die Beziehung zu Gott führt.
- Möchte ich in meinem Leben auch alles unter Kontrolle behalten?
- Warum fällt es mir so schwer, mein Leben Gott anzuvertrauen?
- Wie lebe ich das grosse Gebot der Liebe? Kann ich mich von Gott und den Menschen bedingungslos und vorbehaltlos lieben lassen?
- Habe ich in mir auch einen Platz frei für Gott? Oder hält mich etwas davon ab, mein Vertrauen auf Gott zu setzen?
- Wo erlebe ich Freude und Friede in meinem Leben? Wie kann es mir gelingen, ein mit Freude und Friede erfülltes Leben zu haben?
- Ist Beten mir vertraut? Welche Form von Beten kenne und pflege ich? (Bete ich nur in Notsituationen oder übe ich das Gebet im Alltag aus und pflege so eine Freundschaft mit Gott?)
Markus Zogg, Sozialdiakon
Impulse für den Glauben - III